Unter einer pompösen Überschrift singt Taxi Heute das Loblied des LABO.
Klagewelle gegen das LABO – Wie Uber, Bolt & Co. vor Gericht ziehen – und was das für die Taxi-Branche bedeutet
https://www.taxi-heute.de/de/news/klagewelle-gegen-das-labo-wie-uber-bolt-co-vor-gericht-ziehen-und-was-das-fuer-die-taxi-branche-bedeutet-30552.html

Was der Artikel dazu erzählt liegt noch weiter neben der Realität auf der Straße als die Berichte in Berliner Zeitung und Tagesspiegel.
Taxi-Heute beschreibt die Lage so, als ob das LABO wirksame Maßnahmen gegen die Übernahme des Taxigeschäfts durch die illegalen Mietwagenanbieter ergreifen würde. Das ist pure Augenwischerei. Nicht nur haben die Illegalen mittlerweile einen großen Teil der Taxibetriebe übernommen, nicht nur sitzen immer mehr unqualifizierte Fahrer am Steuer von Taxis, sondern es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass die den Probleme zugrunde liegenden Verhältnisse angegangen werden.
Was wir brauchen
- Konzessionsstopp - Fehlanzeige.
- Überwachung der Zahlung des gesetzlichen Mindestlohn - Fehlanzeige.
- Innovative Projekte unter Einbeziehung der Taxibranche - Fehlanzeige
- Open Data - Fehlanzeige.
Über die technisch und gesetzlich möglichen Echtzeit-Überwachung der Zahlung des gesetzlichen Mindestlohns denken wir schon nicht mehr nach. Die wird von den Berliner Verwaltungen und ihren politischen Führungen parteiübergreifend konsequent verhindert. Sie ist, leider muss man das so sagen, politisch nicht gewollt.
Hier geht es um noch Grundlegenderes. Die Augenwischerei einer Unternehmer-nahen Fachzeitschrift schadet Fahrern wie Betrieben, weil sie den Eindruck erweckt, die Behörde würde wirkungsvoll handeln während diese sich in der Tat auf Nebenkriegsschauplätzen austobt.
Wir brauchen Zahlen, Zahlen, Zahlen, so detailliert und präzise wie möglich und aus zuverlässiger offizieller Quelle. Keine Schätzungen, Medienberichte oder Durchgestochenes. Diese Zahlen müsste die Taxi-Aufsichtsbehörde LABO liefern, das ist Teil ihre gesetzlichen Auftrags. Sie ist es auch, die für von Uber und Bolt o.ä. vermittelte Fahrzeuge und Fahrer zeitnah Daten so anfordern kann, dass die schwarzen Schafe [1] entdeckt und konsequent aus dem Verkehr gezogen werden. Leider passiert von Seiten des LABO seit über vier Jahren so gut wie nichts. Das ist zumindest das Ergebnis, das auf der Straße ankommt.
Der Fisch stinkt wie immer vom Kopf her.
Open Data, Fehlanzeige !
Die LABO Taxi-Behörde verwaltet sich selber, schichtet Papier um, ist intransparent wie immer und schafft es nicht einmal, aussagekräftige Zahlen über den Stand der Taxi- und Mietwagenkonzessionen zu veröffentlichen. Heute, am 1. Oktober 2025 stammen die letzten aussagekräftigen LABO-Zahlen aus der Zeit vor der Corona-Epidemie. Die Zahlen vom 9.9.2021 auf dem Server des Open-Data-Portals taugen so wenig zum Verständnis der Zusammenhänge wie die auf den WWW-Seiten des LABO bereitgestellten.
Die Datensätze auf dem Open Data Server der Stadt Berlin sind irreführend falsch betitelt:
Statistik Taxen 2023-2024
https://daten.berlin.de/datensaetze/statistik-taxen-2021-1121527
Statistik Mietwagen 2023-2024
https://daten.berlin.de/datensaetze/statistik-mietwagen-und-taxen-1120760
Es gibt keine öffentlich zugängliche brauchbare Taxi- oder Mietwagenstatistik der letzten Jahre geschweige denn "aktuelle Zahlen" [2] .
Mit diesen (nicht vorhandenen) Daten sind keine Aussagen über die wirtschaftliche Lage des Gewerbes und seiner Arbeitenden möglich.
Wir verlangen, dass sich das ändert. Ehrlichkeit und Offenheit wären ein schöner erster Schritt in Richtung Besserung. Wann gibt es wieder Taxi- und Mietwagenstatistiken?